Wanderung zur Blaueishütte

Diese Infos findest du in dem folgenden Artikel

Hast du Lust auf eine Wanderung, die dich zum nördlichsten Gletscher der Alpen führt? Dann solltest du die Tour zur Blaueishütte unbedingt auf deine Liste setzen!

Wir haben diesen Weg schon einige Male zurückgelegt, und die Kombination aus anspruchsvoller Wanderung und der Berglandschaft ist jedes Mal beeindruckend. Die Blaueishütte ist einer unserer Favoriten im Berchtesgadener Land – nicht nur wegen des Blaueisgletschers, sondern auch wegen der herzlichen Gastfreundschaft und den richtig guten Kuchen, die dich auf der Hütte erwarten.

Der Weg zur Blaueishütte – Eine mittelschwere Bergtour mit atemberaubender Aussicht

Alle Fakten und Details zur Wanderung auf einen Blick

Streckenlänge: 8,7 km (Hin- und Rückweg)
Dauer: Aufstieg ca. 3 Stunden, Abstieg ca. 2 Stunden
Höhenmeter: etwa 861 Höhenmeter
Schwierigkeitsgrad: mittel (aber unterschätz die Höhenmeter nicht!)
Beste Wanderzeit: Mai bis Oktober
Höchster Punkt: 1.680 m (Blaueishütte)

Der Aufstieg – Vom Hintersee ins Blaueiskar

Los geht’s am Parkplatz Seeklause am malerischen Hintersee bei Ramsau. Von hier aus folgst du dem gut markierten AV-Weg 482. Nach etwa 100 Metern auf einem breiten Forstweg biegt der Wanderweg scharf links in die Blaueis-Forststraße ein. Nach zwei Kehren zweigt der Blaueisweg erneut links ab.

Der Weg steigt jetzt spürbar an – hier sammelst du bereits die ersten von insgesamt knapp 900 Höhenmetern. Unterschätze diese Tour nicht: Die „gleichmäßige Steigung“ bedeutet im Klartext, dass es kontinuierlich bergauf geht, ohne große Verschnaufpausen. Nach etwa 1,5 Stunden zügigen Wanderns erreichst du die bewirtschaftete Schärtenalm auf 1.362 Metern Höhe – die perfekte Gelegenheit für eine wohlverdiente Rast und vielleicht eine kleine Stärkung, bevor’s richtig losgeht.

Ab der Schärtenalm wird der Weg deutlich anspruchsvoller und steiler. Er zieht sich zunächst kurz flach um eine Felsecke zum sogenannten „Blaueisbankl“, dann geht es über eine kleine Brücke an einer Felswand entlang bis zur Talstation der Materialseilbahn. Hier zweigt der richtig steile Weg ins Blaueiskar nach links ab – jetzt wird’s schweißtreibend! Aber keine Sorge, die Aussicht entschädigt für jeden Schweißtropfen, den du hier lässt.

Der letzte Abschnitt führt in Serpentinen unterhalb der Felswände von Steinberg und Schärtenspitze durch einen wunderschönen Lärchenwald – und hier kommt noch einmal ein ordentlicher Schlussanstieg auf dich zu.

Kleines Geständnis am Rande: Wir vergessen von Jahr zu Jahr, wie anstrengend diese Tour eigentlich ist. Bei jedem Aufstieg schimpft Martina irgendwann (meistens aber die ganze Wanderung über): „Warum tun wir uns das eigentlich immer wieder an?“ Aber sobald wir nach insgesamt etwa 3 Stunden Aufstieg schließlich die Blaueishütte auf 1.680 Metern Höhe erreichen und der erste Blick auf das Panorama fällt, ist aller Ärger vergessen und sie ist die Erste, die den nächsten Besuch plant.

Der Weg bietet gute Aussichten auf das Hochkaltermassiv und die Berchtesgadener Alpen. An einigen Stellen hast du einen schönen Blick zurück auf den Hintersee.

Blaueishütte

Die Blaueishütte – Gemütliches Basislager am Fuße des Gletschers

Die 2011 renovierte Blaueishütte ist, neben dem Watzmannhaus, wahrscheinlich eine der bekanntesten Hütten in den Berchtesgadener Alpen. Von Mitte Mai bis Mitte Oktober durchgehend bewirtschaftet, bietet sie dir einen perfekten Rastplatz mit atemberaubender Aussicht auf den Blaueisgletscher.

Nach dem Aufstieg kannst du dich auf der Hütte mit einem Stück Kuchen stärken. Die Kuchen werden täglich frisch gebacken und sind in unserer Region fast schon legendär und bei Einheimischen wie bei Touristen gleichermaßen beliebt. Die Portionen sind großzügig – gerade richtig nach dem Aufstieg.

Die Hütte verfügt über 84 Schlafplätze und dient vielen Wanderern und Bergsteigern als Ausgangspunkt für weitere Touren und Kletterabenteuern im Hochkaltermassiv.

Aktuelle Informationen zu Öffnungszeiten, Preisen und Reservierungsmöglichkeiten findest du auf der offiziellen Webseite der Blaueishütte.

Blaueisgletscher an der Blaueishütte bei Nebel

Der Blaueisgletscher – Ein bedrohtes Naturwunder

Ein kurzer Fußmarsch von der Hütte entfernt liegt der Blaueisgletscher – der nördlichste Gletscher der Alpen. Eingerahmt von den Gipfeln der Blaueisspitze, des Hochkalters und des Kleinkalters siehst du die Eisfläche, die zwischen den Felswänden eingeklemmt ist. Der Name „Blaueisgletscher“ kommt übrigens nicht von ungefähr – je nach Lichtverhältnissen schimmert das Eis tatsächlich in verschiedenen Blautönen, was besonders bei Sonnenschein ein schöner Anblick ist.

Was auffällt: Aufgrund seiner relativ geringen Höhenlage ist der Blaueisgletscher stark vom Klimawandel betroffen. Große Flächen, die früher vereist waren, sind bereits ausgeapert. Wenn du den Gletscher noch sehen möchtest, solltest du nicht zu lange warten. Bei unserem ersten Besuch vor Jahren war er noch deutlich größer. Man sieht hier gut, wie sich die Alpenlandschaft durch den Klimawandel verändert.

Ausblick auf den Hintersee unterhalb der Blaueishütte

Der Abstieg – Zurück zum Hintersee

Für den Abstieg nimmst du in der Regel denselben Weg wie beim Aufstieg. Wenn du möchtest, kannst du nach der Brücke an der Felswand nach links abbiegen und so den Weg etwas abkürzen. Insgesamt dauert der Abstieg etwa 2 Stunden und ist dank der überwiegend breiten Forstwege relativ entspannt – sofern deine Knie mitspielen.

Häufig sind wir nach dem Abstieg am Hintersee so herrlich erschöpft, aber zufrieden, dass wir den Tag mit einem kurzen Spaziergang am kristallklaren Wasser des Sees abrunden. Die perfekte Abkühlung für müde Wanderbeine!

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